Partizipation I – Grusel & Angst

Die Tage sind merklich kurz und die Dunkelheit nimmt die meiste Zeit des Tages in Anspruch. Schatten machen sich breit und huschen im Augenwinkel, bevor man sich umdreht, davon. In einem Gebüsch raschelt etwas und man zieht sich den Kragen etwas höher. Man möchte gerade nicht hier sein, an diesem Ort, an dem die Kälte einem das Bein hochkriecht. In völliger Stille macht man sich sprungbereit, um vor den unsichtbaren Blicken zu fliehen. Doch man ist starr und redet sich ein, das alles nur eine Einbildung ist. Es ist besser so, denn vielleicht ist dort im Dunkeln ja wirklich nichts…

Grusel und Angst, so heißt der erste Archiv-Beitrag des Variarchivs.

Die gesammelten Beiträge sind eine individuelle Auseinandersetzung mit dem Thema Grusel und Angst. Das vorliegende Ergebnis ist weder vollständig noch bis zum Ende getrieben und wird bestimmt zum gegebenen Zeit erneut aufgegriffen…

Text: #000000 Florian


Titel: Verbindung
Radierung in Tetrapak 2012
#66CD00 Kerstin

Titel: Komposition
Radierung in Tetrapak 2012
#66CD00 Kerstin

Titel: Dorsal
Radierung in Tetrapak 2012
#66CD00 Kerstin

Titel: Komposition 2
Radierung in Tetrapak, Zeichnung links und rechtshändig 2012
#66CD00 Kerstin


Titel: Neun Schatten
#000000 Florian

Expeditionsbericht

Grusel und Angst – genau mein Thema, so dachte ich mir. Dazu würde mir eine Menge einfallen! Als erstes überlegte ich mir, was ich persönlich gruselig finde und was mir Angst macht. An meinem Schreibtisch kam mir dazu keine passende Idee, eher der Wunsch etwas wirklich Schreckliches zu schaffen, etwas, was beim betrachten Grusel auslösen würde. So nahm ich ein Stück Papier und wollte mit einer Mind-Map zum Thema starten. Ich verwarf den Gedanken, ich wollte mich nicht systematisch dem Thema nähern, sondern durch zufällige Erfahrungen! So war mein Plan und zum Glück wurde es immer früher dunkel.

Es war abends, halb sechs, als ich mit dem Rad unterwegs war. Es war kalt und ich war etwas angespannt. Mein Weg führte über eine schmale Brücke unter der ein kleiner Fluss verlief. Perfekt – ich stoppte, stieg vom Rad und ging runter zur Böschung. Das Wasser blubberte unheilvoll im Dunkeln. Ich spähte durch das Gestrüpp, um einen passenden Winkel für ein Foto zu finden. Als ich zufrieden war, nahm ich mein Handy in die Hand und wollte abdrücken als der Akku schlapp machte. Klassiker, schoss es mir durch den Kopf als ich am Uferrand stand und meine Schuhe langsam durchweichten. Wieder beim Rad angekommen, schwang ich mich drauf und fuhr nach Hause. Kein Grusel mehr für heute…

Am nächsten Tag versuchte ich es wieder. Das Handy geladen und die perfekte Stelle im Visier, doch irgendwas passte nicht. Es war nicht mehr kalt, ich fühlte mich nicht mehr unbehaglich, ich wollte nur noch das Foto machen und mit diesem Gedanken ist in mir der ganze Grusel der Szenerie gestorben. Ich fuhr enttäuscht weiter.

Eine Woche später fuhr ich mitten in der Nacht an einem Friedhof vorbei. Perfekt, jetzt aber – dachte ich mir. Ich schloss mein Rad ab und nahm das Handy in die Hand. Ein großes schweres Eisentor stand als Schwelle zum Friedhof. Rundherum war ein dichter Wald. Ich ging durch das Tor und war wie gebannt. Ich klammerte mich an das Handy und schaltete die Kamera ein. Ich fühlte mich absolut fehl am Platz. Was tat ich hier?

Ich musste nun etwas Gruseliges mit der Kamera einfangen, doch was? Ich filmte meine Füße, die Baumkronen und ein kleines Licht in der Ferne. Mein Unbehagen stieg…

Ich ging ein paar Schritte weiter einen Weg entlang. Der Straßenverkehr war nur noch aus der Ferne zu hören. Der Wind wurde immer lauter. Ich konnte plötzlich die Bäume rascheln hören. Um mich herum war nur Dunkelheit. Ein gewaltiges Unbehagen machte sich breit, aufgrund der Tatsache, dass ich alleine mit einem Handy in der Hand weit nach Mitternacht auf einem Friedhofstand und ich in diesem Moment nicht wusste warum. Ich drehte um und redete mir ein, dass ich bestimmt noch was Gruseliges zu einem besseren Zeitpunkt finden würde. Die Kameraaufnahmen waren völlig unbrauchbar, wie es sich später herausstellte. Es war stockdunkel und es war nichts zu erkennen. So nahm ich aus dieser Nacht kein Videomaterial über Grusel oder Angst mit. Jedoch nahm ich für mich eine Vorahnung mit, wie sich es anfühlt…

Text: #000000 Florian


Titel: Maryeierkopf 1
#8B3A3A Maria

Titel: Maryeierkopf 2
#8B3A3A Maria


Titel: Hallo Wien
#FFB90F Kristian


Titel: Vampirin
#FF7256 Navina


Titel: Ohne Titel
#005000 Hanna


Titel: Heimweg
#98F5FF Linda


Titel: Auswüchse
#006400 Iris


Titel: Büro
#060606 Sabrina (Kamera & Darstellung)
#000000 Florian (Dramaturgie & Schnitt)


Titel: Black Swan
#228B22 Yella

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